Andrea
Hallo, mein Name ist Andrea.
Ich habe am 18.07.1968 das Licht der Welt erblickt.
Man erkannte sofort, dass ich nicht so bin, wie andere Babys. Es war ein ziemlicher Schock für meine Eltern, zudem man vor 45. Jahren noch nicht viel wusste über meine „seltsame“ Krankheit.
Im zartem Alter von drei Wochen wurde ich das erste Mal am rechten Gesäß, wo sich ein großes Hämangiom(Blutschwamm) gebildet hat, operiert.
Es folgten diesbezüglich noch weitere Operationen, sowie an meinen Zehen(deformiert), am Unterschenkel, am Knie, am Geschlechtsorgan usw…. .
Es entstanden einige hässliche Narben, Verkürzungen an den Sehnen, das mich in verschiedenen Situationen wie Sport, im Alltag… behindern kann.
Heute gibt es zum Glück den Laser, die solche Eingriffe weitgehend verbessern!
Meine Kindheit war geprägt von Krankenhausaufenthalten, Schmerzen und Hänseleien.
Ich schämte mich für meine Krankheit und ich hasste es, nicht so sein zu können, wie die gesunden Kinder.
Keiner der Ärzte konnte mir sagen, wann das endlich aufhört.
Das einzige was man mir vermittelte, war, in der Pubertät wird alles besser werden.
Doch wie wir heute wissen, die Ärzte haben sich geirrt, es wurde wieder schlimmer.
Heute weiß ich, das meine“ angeborene vaskuläre-venöse Malformation“ schon vorprogrammiert war und bereit zum Ausbruch.
Die richtige Diagnose erfuhr ich erst mit dem 30igsten Lebensjahr. Das muss man sich mal vorstellen!.
Nun, mein Bein schwoll an und es bildeten sich sogenannte Krampfadern.
Ich bekam meinen ersten Kompressionsstrumpf. Einfach schrecklich, wie soll ich jetzt mein Frau sein ausleben?
Ich war psychisch wie physisch ziemlich angeschlagen, und es waren immer wieder Hürden zu überwinden, Privat sowie auch Beruflich.
Der Verlauf der Krankheit beruhigte sich wieder und konnte doch auch schön und relativ Beschwerdefrei leben.
Mein Sohn kam 1999 zur Welt und ich war froh und dankbar ein gesundes Kind zu haben.
Doch dann fingen bei mir die Beschwerden wieder an und die Schmerzen waren so schlimm, dass ich Nachts nicht Schlafen konnte.
Da wurde ich das erste Mal in Graz vorstellig, wo ich die richtigen Untersuchungen bekam. Es wurden die ersten Embolisierungen und Sklerosierungen durchgeführt.
Wie schon erwähnt, wurde mir die Krankheit erklärt und das ich unheilbar krank sei.
Ich musste lernen sowie meine Angehörigen damit umzugehen, was wirklich nicht immer einfach ist.
Nach den Behandlungen in Graz, ging es meinem Bein wieder besser.
Ich stand wieder voll im Berufsleben, einen Nebenjob hatte ich auch noch angenommen um als Alleinerzieherin mehr verdienen zu können.
Doch wie es so ist, die Krankheit meldet sich wieder zurück.
Der Stress und auch das Unverständnis am Arbeitsplatz führte schließlich ins Burn-out .
Seit August 2012 bin ich bei Hr. DR. Prim. Waldenberger in Behandlung.
Ich bin Ihm sehr dankbar, das ich durch die für mich angepassten Eingriffe, wieder mehr Lebensqualität erlangen kann!
Da wurde ich auch auf unsere Selbsthilfegruppe aufmerksam und ich bereue nicht diesen Schritt gemacht zu haben.
Ich fühle mich das erste Mal im Leben verstanden und das ist einfach ein gutes Gefühl.
Ich kann es nur weiterempfehlen.
Es geht mir wieder viel besser als vor einem Jahr.
Ich habe einen neuen Partner an meiner Seite, mit dem ich sehr glücklich bin.
Im Herbst starte ich dann auch noch eine neue Ausbildung.
Ich möchte hiermit jedem Betroffenen Mut machen, die Krankheit anzunehmen, du bist nicht alleine!
Mein Motto: Das Lächeln das du aussendest, kehrt zu dir zurück!
Andrea